Rindern – Römische Vergangenheit

Als ein idylli­sches Dörfchen am Niederrhein mit viel Natur und Wasser präsen­tiert sich Rindern. Hier, nördlich der Klever Innenstadt, wohnen heute rund 2700 Menschen. Entstanden ist der beschau­li­che Ort bereits in der Römerzeit, an der wichtigen Straße Via Romana von Xanten nach Nijmegen. Eines der wichtigs­ten Gebäude in Rindern ist die Wasserburg, welche heute die Katholische Heimvolkshochschule behei­ma­tet. Aber auch eine schöne, denkmal­ge­schützte Windmühle prägt das Dorfbild.

Funde aus der Römerzeit und dem Frühmittelalter

Allgemein wird heute angenom­men, dass Rindern identisch ist mit dem römischen Auxiliarkastell Arenacum, welches erstmals 70 n. Chr. erwähnt wurde. Spannende Funde zeugen noch heute von dieser Zeit. Sie können teilweise im Museum Forum Arenacum besich­tigt werden. Hier finden Besucher Exponate aus römischer, kelti­scher und fränki­scher Zeit. Ein Großteil wurde bei Grabungsarbeiten in und um die Kirche St. Willibrord zutage gefördert, darunter reiche Gräber der Zeit 670–740 n. Chr. Hier vereinen sich in einzig­ar­ti­ger Weise histo­ri­sche mit modernen Weiheorten: So besteht der Altar der Kirche aus einem Mars-Camulus-Weihestein.

Familien, Sport & Freizeit

In Rindern lebt man gut versorgt und gut angebun­den. Zwei Bundesstraßen führen ins benach­barte Kleve, dazu fahren Busse. Aber die Kinder aus Rindern können vor Ort Kindergarten und Schule besuchen. Es gibt einen gut ausge­stat­te­ten Supermarkt für den täglichen Bedarf, sowie das eine oder andere kleine Geschäft. Diverse Gastronomie lädt zum Verweilen ein. In Rindern findet sich viel Wasser und der Drususdeich, wo man schöne Spaziergänge machen kann. Der Ort verfügt über einen gut ausge­stat­te­ten Fußballverein, eine Behindertensportgemeinschaft und einen Schützenverein, um nur einige zu nennen. Am Rand des Orts liegt eine NABU-Station, die sich um Naturschutz kümmert, und im Ort ein Tiergnadenhof.

Geschichte

Wie bereits erwähnt, lassen sich die Spuren von Rindern fast 2000 Jahre, bis in die römische Zeit, zurück­ver­fol­gen. Noch im vierten Jahrhundert existierte hier der römische Ort Harenatium. Selbst die Ortskirche St. Willibrod, die bis heute Bestand hat, wurde auf römischen Fundamenten aus dem 1. Jahrhundert errichtet. In dieser Kirche liegt auch das Grab von Johanna Sebus, die als Lebensretterin so berühmt wurde, dass sie Goethe in einer Ballade verewigte. Und ebenfalls in der Kirche wurden fränki­sche Gräber von 670–740 n. Chr. entdeckt. Sie belegen, dass Rindern damals Heimat der regio­na­len Oberschicht war. Die sogenannte Wasserburg, die eigent­lich gar nicht komplett von Wasser umgeben ist, wurde erst 1654 im nieder­län­di­schen Barockstil erbaut und war damals Teil des Tiergartens. In der Burg lebte der Statthalter Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen. Bei der Schlacht im Reichswald wurde ein großer Teil der Burg zerstört. Die katho­li­sche Kirche ließ das Gebäude in den 1950er Jahren wieder aufer­ste­hen. Eine der berühm­tes­ten Rinderner Persönlichkeiten ist der Künstler Joseph Beuys (1921 – 1986), der hier in seiner Jugend lebte. Im Jahr 1969 wurde Rindern nach Kleve eingemeindet.