Salmorth und Schenkenschanz – Wenig Menschen, viel Natur
Ganz im Norden Kleves liegen auf einer Rheinhalbinsel die Streusiedlung Salmorth und der kleine Ortsteil Schenkenschanz. Hier, zwischen Rhein und Altrhein, siedeln knapp 30 Menschen auf Einzelhöfen in Salmorth sowie an die 100 Menschen in Schenkenschanz. Auf der Halbinsel liegt das Naturschutzgebiet Salmorth, wohingegen die gesamte Insel „die Schanz“ genannt wird.
Streusiedlung hier, kompaktes Dorf dort.
Das Dorf Schenkenschanz wird umgeben von einem historischen Schutzwall. Bei Rheinhochwasser werden die Fluttore geschlossen. Wer ins Dorf kommt, fühlt sich stellenweise wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Das ganze Dorf ist eine kompakte Ansammlung von Straßen rund um die alte Kirche und das Café Schanz, das gleichzeitig als Versammlungsort für den Heimatverein dient. Es gibt auch keine anderen Straßennamen als schlicht „Schenkenschanz“. So eng die Menschen hier wohnen, so eng ist auch die Dorfgemeinschaft. Auf der anderen Seite wird der „Ortsteil“ Salmorth von sechs einzelnen, verstreuten Höfen gebildet, die sich über das gleichnamige Naturschutzgebiet erstrecken. Hier liegt außerdem die Ölmühle Spyck, in der noch heute Speiseöl hergestellt wird.
Familien, Sport & Freizeit
Klar, wer in Schenkenschanz wohnt, findet nicht wirklich fußläufige Einkaufsmöglichkeiten – dafür eine außergewöhnliche Atmosphäre und Dorfgemeinschaft. Und die Salmorther leben inmitten der Natur, Wiesen und Felder. Dennoch ist die Anbindung an die nicht allzu weit entfernte Klever Innenstadt durch Griethausen per Auto und Bus gegeben. Doch es gibt auch vor Ort wunderbare Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Die Schanz lockt mit viel Natur und wunderschönen Rheinstränden Ausflügler wie Einheimische gleichermaßen ins Freie. Im Winter gibt es hier die sibirischen Wildgänse zu sehen, die ihr Winterquartier bezogen haben. In Schenkenschanz gibt es außerdem eine einzigartige historische Führung: Mit der Melkerin Änneke Schenk durch die Schanz. Heimatverein, Schützenverein und Marinespielmannszug des kleinen Orts freuen sich über neue Mitglieder und die öffentlichen Ortsfeste wie die Kirmes und das Weinfest ziehen regelmäßig Besucher an.
Geschichte
Früher, im 14. Jahrhundert, gab es in Schenkenschanz eine Burg. Doch diese wurde durch den Rhein bis auf den Turm davongespült. Noch teilweise erhalten hingegen ist die Schanze, welche Martin Schenk von Nideggen 1586 errichten ließ – daher der Name Schenkenschanz. Die mächtige Festung wurde im Krieg zwischen den Niederlanden und Spanien hart umkämpft und später, 1672, von französischen Truppen erobert. Die evangelische Kirche des Ortes entstand 1634. Seit 1911 gehören Schenkenschanz und Salmorth zusammen und beide seit 1969 zur Stadt Kleve. Heute ist Schenkenschanz von einer mächtigen Mauer mit Fluttoren umgeben, welche den Ort vor Rheinhochwasser schützen soll.