Wardhausen – Links der Spoy-Schleuse

Wardhausen und Brienen sind zwei Seiten einer Medaille, die sich im nördli­chen Kleve am Spoykanal treffen, hinter dem Deich zum Altrhein. Etwas über 210 Menschen leben hier an „de Spoy“ (Niederländisch für Schleuse). Letztere verbindet den Klever Hafen mit dem Rhein. Wardhausen ist ein beschau­li­ches Dörfchen, umgeben von vielen Wiesen, Feldern und Wasserflächen.

Alles rund ums Wasser

In diesem maleri­schen Ortsteil dreht sich das ganze Leben ums Wasser. Das Wahrzeichen des Ortes ist das Johanna-Sebus-Denkmal am Deich. Interessant ist auch die unter Denkmalschutz stehende histo­ri­sche Spoyschleuse. Sie verbindet mit dem Spoykanal eine Bundeswasserstraße vom Hafen Kleve mit dem Altrhein, der letztlich in den Rhein mündet.

Familien, Sport & Freizeit

Der größte Teil Wardhausens erstreckt sich entlang einer einzigen Straße am Kanal, mit vielen Einfamilienhäusern mit schönen Gärten. Doch in den vergan­ge­nen Jahren sind auch einige Neubauten hinzu­ge­kom­men. Im südlichen Ortsteil liegt ein Gewerbegebiet. Wie in Brienen, liegen auch in Wardhausen viele Grünflächen zwischen den einzelnen Wohnstraßen. Die Kinder aus dem Ort besuchen Kindergärten und Schulen in den Nachbarstadtteilen. Dorthin gelangen sie schnell mit dem Bus oder dem Auto. Für die Freizeitgestaltung geht es für viele Einwohner ins Segel-, Motor- oder Ruderboot im benach­bar­ten Briener Hafen. Ebenso freut sich der Bürgerschützenverein Brienen-Wardhausen über regen Besuch. Auch Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad auf dem Deich sind sehr beliebt. Sehenswert ist auch die schöne denkmal­ge­schützte Hofanlage Johanna-Sebus-Straße 42.

Geschichte

Schon im Jahr 777 wurde das Dorf auf der Ward urkund­lich erwähnt. 1381 fiel es den Grafen von Kleve zu. Die erste Schleuse wurde 1656 erbaut. Trotz aller Bemühungen kam es im Jahr 1809 zu einem verhee­ren­den Hochwasser durch einen Deichbruch bei Kalkar. Der aufge­staute Eisgang verhin­derte eine Flucht der Menschen in den Tiefenlagen. Die Lage war so drama­tisch, dass die gesamte Briener Kirche von den Fluten vernich­tet wurde. Mitten in dieser Katastrophe rettete die 17-jährige Brienerin Johanna Sebus ihre Mutter aus den Fluten, starb aber bei dem Versuch, eine Nachbarin und deren Linder zu retten. Tief bewegt verfasste Goethe ihr zu Ehren eine Ballade und zwei Jahre später wurde ihr in Wardhausen ein Denkmal gesetzt. Wardhausen wurde 1969 nach Kleve eingemeindet.